Von der Streuobstwiese zum Waldgarten – Teil 1

Als wir den Garten letzten Sommer erworben haben, bestand er etwa zur Hälfte aus einer alten Streuobstwiese. Bei den Bäumen handelt es sich zum Teil um Hochstämme, teilweise um Halbstämme. Die Obstbäume sind seit Jahren nicht geschnitten worden und das sieht man ihnen auch an. Sie werden nun, soweit es Sinn ergibt, nach und nach etwas verjüngt, um beispielsweise auch bei den 15m hohen Kirschen wieder ohne Klettergurt ernten zu können.

Ertragsbäume, die wir auf dem Grundstück vorfanden:

  • 5 Apfelbäume (1x Klarapfel, 4 unbestimmt)
  • 2 Kirschpfaumen (unbestimmt)
  • 1 Mirabelle (unbestimmt)
  • 2 andere Pfaumen (unbestimmt)
  • 3 Süßkirschen (1x Büttners gelbe Knorpelkirsche, 2 unbestimmt)
  • 1 Ess-Kastanie
  • 1 Walnuss
  • außerdem diverse weitere essbare Arten, wie Eibe, Lärche, Linde, …

Abgetrennt von der Streuobstwiese fand sich ein relativ großes Areal (~100m²), das gemeinsam von zweierlei Himbeersorten und einem Brennnesseldickicht eingenommen wurde. Darunter fanden sich ca 20-30 Beerensträucher, die z. T. dem Druck der Himbeeren und Brennnesseln nachgegeben hatten. Den meisten stark erdrückten Exemplaren war es mit der Zeit allerdings gelungen sich selbstständig über Absenker davonzumachen. An all den Stellen, an denen junge Bäume, Brombeeren oder Himbeeren sich einen Weg in die Wiese mit Beerenobst bahnten, entstanden so zumeist gleich mehrere Absenker der Ribes Spezies, die den Platz zuvor für sich beansprucht hatten. Sukzession in vollem Gange! Die Himbeeren sind mittlerweile eingehegt, die Johannis- und Stachelbeeren werden verjüngt und ziehen teilweise in den food forest um, um dort die Strauchschicht zu bilden. Den Heidelbeeren geht es an ihrem rubusbefreiten Standort erstaunlich gut, obwohl sie nicht davonlaufen konnten.

An vielen Stellen war die natürliche Sukzession auf ähnliche Weise im Gange, mancherorts haben wir eingegriffen, um bespielsweise Wege freizumachen, Obsthalbstämme vor der Verbuschung zu retten oder Brombeeren in Zaum zu halten. Mittlerweile wurden ein Plattpfirsich, einige Kiwis, eine Birne und eine Nashibirne neu gepflanzt.

Am 18.02. findet der zweite Workshop unserer Permakulturreihe statt: Baumgilden pflanzen. Unter anderem pflanzen wir:

  • Akebia quinata – fünfblättrige Akebie
  • Amelanchier alnifolia – erlenblättrige Felsenbirne
  • Aralia elata – japanische Aralie
  • Asimina triloba – dreilappige Papau
  • Cephalotaxus harringtonia – Kopfeibe
  • Diospyros kaki x virginiana – Kakihybride „Nikitas Gift“
  • Elaeagnus umbellata – Korallen-Ölweide
  • E. angustifolia – schmalblättrige Ölweide

[…] Fortsetzung folgt!

winterliche Eindrücke

Dank der Drohnenaufnahmen haben wir nun bessere Möglichkeiten die Gestaltung des Waldgartens zu planen.

Hier ein Blick auf die gerade entstehende Trockensteinmauer oberhalb der alten Gewächshäuser. Daran anschließend sind die vom Himbeerdickicht freigelegten Gemüsegärten erkennbar.

Auf dem zweiten Bild das gesamte Grundstück zur Übersicht:

Links unten Gemüsegärten, darüber Gewächshäuser, darüber die entstehende Trockensteinmauer. Rechts der entstehende food forest.

 

Workshops im Februar

Bei jedem Workshop gibt es angepasst an das Vorwissen & die Wünsche der Teilnehmenden eine Einführung in radikales Gärtnern und Permakultur. Zusätzlich erarbeiten wir uns in Theorie & Praxis ein entsprechend der Jahreszeit gewähltes Thema unter Berücksichtigung menschlicher & ökologischer Bedürfnisse.

Alle können teilnehmen, unabhängig der Vorkenntnisse. Das Grundstück befindet sich in Hanglage und ist leider nicht barrierefrei.

4.2.: Obstbäume & Beerengehölze schneiden
18.2.: Baumgilden pflanzen

Zeit: ca. 10-16 Uhr

Teilnahme nur mit Anmeldung per Mail!